AKTUELL
Gruppenausstellung
„Untitled | Ohne Titel“
Dauer: 29.08 – 05.10.2025
Vernissage : 29. 08. 2025 17:00 Uhr
Ort: Stadtmuseum St. Pölten
DOK Niederösterreich I Prandtauerstraße 2, 3100 St. Pölten
Solloausstellung „ITADAKIMASU“
Dauer : 05.09. – 30.09.2025
Vernissage : 05.09 ab 19 h
Finissage : 26.09 ab 19 h
Ort: Fisch Fleisch Feinerie Süsswasser Theobaldgasse 16, 1060 Wien
Zeichnen Workshop:
20.09 14-16 Uhr + 19.,24.,25. und 26.09 jeweils 16-18 Uhr
(Materialkosten 10€)
Raumbezogene Malerei
Mein erster Auftrag als Malerin war ein Wandgemälde. Seitdem sind durch persönliche Weiterempfehlungen zahlreiche großformatige Arbeiten entstanden. Das Malen eines Wand- oder Deckengemäldes ist eine völlig andere Erfahrung als das stille Arbeiten an einer Leinwand im Atelier – selbst wenn es sich um das selbe Sujet handelt . Wandgemälde haben einen festen Ort und Zweck. Sie sind von ihrer Umgebung geprägt und beeinflussen zugleich das Leben der Menschen, die sich täglich in diesem Raum bewegen. Für mich bedeutet das Malen von Wandgemälden, sich der zweidimensionalen Welt der Malerei und der dreidimensionalen Welt der Realität bewusst zu sein und zu versuchen, diese beiden Welten in Einklang zu bringen.
3D Collage
Wie genau können die Menschen die Form der Orte beschreiben, die sie jeden Tag betreten und verlassen, unter anderem ihre eigenen Wohnungen und Arbeitsplätze? Geht die Eingangstür nach rechts oder links auf, welche Farbe hat das Dach, wie groß waren die Fenster? Wenn man versucht, sich an diese Dinge zu erinnern, kann man beobachten, wie man durch seine Erinnerungen wandert, als würde man träumen. In dieser Arbeit werden aus verschiedenen Blickwinkeln fotografierte Gebäude auf die Leinwand übertragen, eingefärbt und zu einer einzigen architektonischen Struktur zusammengesetzt. Ähneln die zerknitterten und vernarbten Bilder der Zweideutigkeit unseres Bewusstseins?
Der Raum gehört weder dir noch mir
Die Pandemie hat uns in eine Situation gebracht, in der wir nur noch online kommunizieren können. Gleichzeitig sind wir gezwungen, durch einen quadratischen Bildschirm in das Privatleben anderer zu blicken und sie in unser blicken zu lassen. Ich habe diesen 40 × 40 cm großen Raum aus einem Skizzenbuch erstellt, ein Ego-Video mit einer Kamera aufgenommen, Lebensgeräusche hinzugefügt und es wiederholt im Zoom-Raum abgespielt. Die Betrachter konnten die tatsächliche Größe des Raums anfangs nicht interpretieren und nahmen ihn als einen Ort wahr, an dem „jemand“ leben könnte – ohne zu erkennen, dass es sich lediglich um eine Miniatur aus Papier handelte.
Hakushi no Kokoro
Tabula rasa bezieht sich auf die Theorie, dass ein Mensch, wenn er geboren wird, nichts weiß, ähnlich einer unbeschriebenen Steintafel, und dieses Wissen erst durch Erfahrung erwirbt. Der Titel „Hakushi no kokoro“ ist die japanische Übersetzung von „tabula rasa“, und kann mit „Geist wie ein leeres Papier“ übersetzt werden.
Die Zweidimensionalität dieser scheinbar dreidimensionalen Objekte ergibt sich aus ihrer Form. Diese lebensgroßen Kreaturen bestehen aus Zeichnungen, die aus zusammengefügten Papierbögen erstellt wurden, deren Rückseiten leer sind. Der Raum, in dem sie ausgestellt sind, ist für einige Tiere zu eng, sodass ihre Körper schmerzhaft in den Raum gequetscht werden.
Viele von uns kennen diese Lebewesen eher aus einer zweidimensionalen Welt als aus direkter Erfahrung. Oft empfinden wir sogar ein Gefühl der Vertrautheit mit ihnen, obwohl sie in Räumen leben, in denen wir uns normalerweise nicht aufhalten. Der Tag, an dem wir sie in ihrem natürlichen Zustand direkt berühren können, wird wahrscheinlich nie kommen. Wie viel von dem, was wir heute „wissen“, basiert wirklich auf eigener Erfahrung?
Erweiterung des Raums
Die bemalten Tapeten haben die echten Tapeten ersetzt, die Fenster und die Räume im hinteren Teil des Zimmers existieren nicht mehr, und die Möbel sind teilweise ausgeschnitten und in die Wände eingelassen worden, wodurch sie ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Die Gegenstände erfüllen keine eigene Funktion mehr, sondern verstärken einander in ihrer Präsenz und Rolle, sodass die Illusion entsteht, der Raum existiere tatsächlich. Ist es die Präsenz des Raums, die diese Arbeiten definiert, oder sind es die Objekte, die den Raum bestimmen?
Erweiterung des Raums / Möbel
Wenn man ein Möbelstück betrachtet, stellt man sich natürlich vor, wie man damit leben wird und wo es aufgestellt werden soll. Es kommt wohl selten vor, dass sich ein Mensch nicht völlig unwohl fühlt, wenn ein Bett am Straßenrand steht oder ein Esstisch im Badezimmer. Die Funktion eines Gegenstandes und der passende Platz dafür werden immer im Zusammenhang gedacht, ohne es zu wissen. In dieser Arbeit wird eine Leinwand mit einem Möbelstück vernäht, das ebenfalls aus Leinwand besteht. Einfache Buntstiftlinien umreißen die vollständige Form des Möbels, während der Hintergrund leer bleibt. Was der Betrachter auf dieser Fläche sieht, ist weder das genaue Motiv des Möbels noch die Zeichnung, sondern ein imaginärer Raum hinter dem Möbel.
Collage
„Platon zufolge stellt der Künstler lediglich ein Blendwerk her, das seiner der Wirklichkeit entstammenden Vorlage untergeordnet ist. Die Freude, die wir in ihm finden, beruht nicht auf einer wirklichen Erkenntnis, sondern richtet sich an ein Trugbild.“
—Patrick Mauriès